Recht

NiceHash Gründer auf der Flucht

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Bildquelle: DonnaSenzaFiato, pixabay.com

50 Jahre Gefängnis

Mehreren Berichten zufolge wird der Gründer von NiceHash durch US-Behörden gesucht. Angeblich soll er in Vorfälle verwickelt sein, die bereits mehrere Jahre zurückliegen. Die Vorwürfe sind schwer und in den USA stehen erhebliche Haftstrafen auf die zur Last gelegten Tatbestände.

Konkret geht es um organisierte Kriminalität (racketeering), Betrug und Bankenbetrug (fraud, bank fraud).  Škorjanc, der Gründer von Nicehash, wird zusammen mit drei weiteren Tatverdächtigen aus den USA, Spanien und Serbien, durch ein US-Gericht in Washington angeklagt. Nach dem derzeitigen Stand sind drei der Tatverdächtigen noch nicht gefasst worden, ihr Aufenthaltsort ist unbekannt. Darunter auch Škorjanc.


Erfinder eines Botnetzwerks

Den Verdächtigen wird zur Last gelegt, sich in den Jahren 2008 bis 2013 Zugang zu Kreditkarten und Bankverbindungen verschafft zu haben, um Identitätsdiebstahl zu begehen. Der Schaden durch diese Taten wird auf 4,5 Millionen US-Dollar beziffert.

Die Taten sollen alle über „Dark0de“ begangen worden sein. Es handelte sich dabei um ein Hacking Forum, dessen erster Administrator Škorjanc gewesen sein soll.

Der NiceHash Gründer gilt in Slowenien als vorbestraft und nutze nach einer verbüßten Haftstrafe sein Wissen über Botnetzwerke, um mit NiceHash eine produktive und legale Software zu entwickeln. Sie vermittelt zwischen Käufern und Verkäufern von Rechenleistung, die dann dazu genutzt wird Kryptowährungen zu schürfen. Ähnlich wie bei einem Botnetzwerk wird die kollektive Rechenleistung gebündelt und auf eine Aufgabe konzentriert.


Bisher keine Stellungnahme

Zur Stunde gibt es keine Stellungnahme durch das Unternehmen. NiceHash hatte zuletzt im Jahr 2017 einen schweren Schaden durch einen Hack erlitten. Insgesamt wurden 4700 Bitcoin gestohlen und das Unternehmen braucht immer noch um den Schaden bei den Kunden auszugleichen. Dazu wurden überwiegend eingenommene Gebühren an die Opfer ausgeschüttet, ca. 25% der Schadenssumme ist noch offen.


Zukunft ungewiss

Die Zukunft des Unternehmens ist ebenfalls unklar. Sollte Škorjanc gefasst und verurteilt werden, dann könnte es das Ende der Firma sein. Es gilt zwar als wahrscheinlich, dass dann andere Produkte in diese Lücke stoßen könnten, dennoch wäre dies ein herber Schlag gegen die Mining Industrie.

Bisher scheint der Service vollkommen normal zu funktionieren und es ist ebenfalls sehr gut denkbar, dass NiceHash online bleibt, unabhängig vom Schicksal seines Gründers.

Quellen: sta.si, justice.gov

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