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Kursanalyse: Bitcoin Sommer und Altcoin Winter

Blumenwiese
Bildquelle: Larisa Koshkina, pixabay.com

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Die Ausgangslage

Es gab in der Geschichte von Bitcoin nur sehr wenige langweilige Phasen, was den Kurs betrifft. Ansonsten machte die Mutter aller Kryptowährungen ihrem Ruf hoch volatil zu sein alle Ehre.

So auch in den letzten Tagen und Wochen. Nachdem sich der Kurs zwischen dem 26. Juni und dem 10. Juli nicht oberhalb der Marke von 13.000 US-Dollar etablieren konnte, machte der Preis eine Talfahrt.

Diese war aber schon am 30. Juli beendet und seitdem ging es im Tageschart nur nach oben. Gestern machte der Kurs einen Satz und durchbrach 12.000 US-Dollar. Doch auch das war nur von kurzer Dauer. Nun pendelt der Preis zur Stunde bei ca. 11.600 US-Dollar.

Fundamentale Gründe für den Preisanstieg

Für den plötzlichen Versuch eines Ausbruchs gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Im Wesentlichen werden drei von den Analysten diskutiert.

1. Die Ankündigung der FED ein digitales Bezahlsystem einzurichten

Am Montag verkündete man den Plan in den USA ein System einzurichten, was Zahlungen ohne Zeitverzögerungen ermöglichen soll. Dies soll auch in Opposition zu Libra geschehen und Beobachter gehen davon aus, dass diese Entscheidung Anleger darin bestärkt hat, Bitcoin als Wertanlage zu betrachten.

2. Der Handelsstreit zwischen China und den USA

In Reaktion auf die beschlossenen Zölle aus Washington hat China den Yuan abgewertet. Die Analysten gehen davon aus, dass Anleger zunehmend Schutz für ihre Vermögenswerte suchen. Angesichts der unsicheren Lage soll es besonders für Chinesen attraktiv sein in Bitcoin zu investieren, auch weil Vermögenswerte so leichter außer Landes gebracht werden können.

3. Unsicherheit an den Aktienmärkten

Dieser Aspekt liegt sehr nahe an den Gründen, die auch in Punkt 2 erläutert wurden. Auch hier besteht der Erklärungsansatz in der zunehmenden Funktion von Bitcoin als Wertanlage und Wertspeicher. Die Idee des digitalen Goldes ist sehr weit verbreitet und spielt nach Ansicht der Analysten verstärkt eine Rolle.

Jeder der Erklärungsansätze ist dem Risiko ausgesetzt Korrelation mit Kausalität zu verwechseln. Die Ereignisse fallen zwar in den gleichen Zeitraum, dennoch müssen sie keine Verbindung zu dem Kursgeschehen haben und würden dementsprechend nichts erklären.

Dies trifft verstärkt auf Punkt 1 und Punkt 3 zu, da die Aussagen sehr allgemein sind und somit in einem sehr weitläufigen Zusammenhang mit Bitcoin stehen.

Die sich zuspitzende Krise zwischen China und den USA bildet hier grundsätzlich keine Ausnahme. Ist aber insofern attraktiver, als dass sie konkrete Zusammenhänge zum Verhalten von Anlegern bildet, insbesondere denen in China. Außerdem setzte die chinesische Zentralbank erst vor kurzem ein positives Zeichen.

Ohne zuverlässiges Datenmaterial kann jedoch kaum überprüft werden, ob chinesische Investoren tatsächlich vermehrt ihr Geld in Bitcoin stecken. Um einen plötzlichen Exodus kann es sich hier wohl eher nicht handeln, ansonsten wäre der Preis nämlich sehr viel stärker angestiegen.

Fazit: Bitcoin gilt zurecht als krisensicher. Krisen gibt es aber genug auf der Welt und somit ist der Begründungszusammenhang nicht sehr stark.
Politik und Anlegerverhalten in China ist im Bereich der Kryptowährungen ein wiederkehrendes Motiv. Dies zeigt sich besonders an den vielen Meldungen über Verbote und den zumeist nicht erfolgenden Auswirkungen auf das Kursgeschehen.

Altcoins – eine Frage der Dominanz?

In den letzten Wochen wurde in Bezug auf die Altcoins besonders ein Faktor diskutiert, der in der Vergangenheit tatsächlich aufschlussreiches Datenmaterial lieferte. Es geht hierbei um die Dominanz von Bitcoin.

Mit dieser Dominanz ist der Anteil der Marktkapitalisierung gemeint, der sich auf Bitcoin zurückführen lässt. Viele Analysten waren der Meinung, dass bei 65% ein vorläufiger Höhepunkt erreicht sein müsste.

Ihrer Erwartung nach hätte dann Kapital zurück in den Altcoin-Markt fließen müssen, doch das war einfach nicht der Fall.

Nun steht sie laut coinmarketcap.com aktuell bei 68% und wenn man sich die Jahre davor anschaut, dann stellt man fest, dass sie in der Vergangenheit auch mal 95% betrug. Und erst im Februar 2017 von einem Wert von 85% massiv abrutschte.

Fazit: Die Dominanz kann ein wichtiger Indikator dafür sein, wohin das Geld fließt. Im Augenblick ist das aber immer noch Bitcoin und dieser Trend ist noch ungebrochen.

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