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Ripple: Anhörung vor Gericht – MoneyGram zieht sich zurück

XRP Kurs
© Michaela Richter, Bitcoin Kurier

Kompakt:

  • Ripple hat ein Unternehmen im US-Bundesstaat Wyoming gegründet, welches zukünftig von dem günstigen Standort profitieren könnte.
  • MoneyGram friert die Partnerschaft zu Ripple wegen des Verfahrens mit der SEC ein.
  • Eine erste Anhörung im Verfahren gegen Ripple liefert Anhaltspunkte, dass es gar nicht so schlecht um XRP bestellt sein könnte.

Cynthia Lummis sorgte nach ihrem Wahlerfolg in der Krypto-Presse für Schlagzeilen, denn die Politikerin macht sich für Kryptowährungen stark. Die Erwartungen an den Bundesstaat Wyoming sind dementsprechend hoch.

Auch bei Ripple wurde man angesichts dessen aktiv und gründete am 2. November 2020 die „Ripple Markets WY LLC“. Via Twitter verkündete Catlin Long, das Ripple Marktes nun als Unternehmen offiziell einen aktiven Status besitzt.

Die Bedingungen gelten in Wyoming als hervorragend, weil Unternehmen aus der Branche steuerliche Vergünstigungen angeboten werden. Außerdem besteht die Hoffnung, dass Ripple dort Rahmenbedingungen vorfinden könnte, die das Unternehmen im Anschluss an das Verfahren gegen die SEC unterstützen. Das könnte auch dann gelten, wenn Ripple verlieren sollte und XRP als Wertpapier eingestuft würde. Noch ist der Firmensitz aber nicht nach Wyoming verlegt und so bleibt offen, welche Rolle der Standort spielen wird.

MoneyGram friert Partnerschaft ein

Doch die guten Neuigkeiten und der Hoffnungsschimmer, wie es für Ripple in Zukunft weitergehen könnte, blieben nicht ungetrübt. Zusammen mit den Vorjahreszahlen gab MoneyGram bekannt, vorläufig nicht mehr auf die Partnerschaft mit Ripple zu bauen.

Grund dafür ist auch hier der Streit mit der SEC. Viele Börsen hatten sich in Bezug auf XRP zurückgezogen und den Handel für den US-Markt eingestellt oder wenigstens ausgesetzt. MoneyGram formulierte konkret, dass man keine Einnahmen für das erste Quartal 2021 aus der Partnerschaft mit Ripple erwartet.

Einziger Lichtblick ist die Tatsache, dass man den Ausgang des Verfahrens gegen Ripple beobachten will und sich somit auch noch anders entscheiden könnte, wenn das Gericht sich auf die Seite von Ripple schlagen sollte.

XRP-Kurs reagierte auf Anhörung

Und dass der Ausgang des Verfahrens noch längst nicht feststeht, konnte Ripple während einer Anhörung vor Gericht unterstreichen. Letzte Woche konnte ein gemeinsames Schreiben von der SEC und Ripple den Markt nicht schrecken. Der XRP-Kurs blieb relativ stabil und gab ein neutrales Bild ab, während Binance Coin Platz 3 eroberte und der Markt angesichts der Kursentwicklung von BTC in einen Rausch geriert.

Nun stehen die Zeichen allgemein auf Korrektur und das war genau der Moment, in dem XRP damit begann, sich zu regen. Denn während der ersten Anhörung im Verfahren gegen Ripple wurde deutlich, dass die SEC im Jahr 2019 von einer nicht näher benannten Börse eine Anfrage erhielt. Die Anfrage beschäftigte sich damit, ob XRP durch diese Börse zum Handel angeboten werden darf oder ob es sich um ein Wertpapier handelt und das Angebot damit rechtswidrig war. Es besteht die Vermutung, dass es sich bei der fraglichen Börse um Coinbase handeln könnte, weil man Ende Februar 2019 damit begann, XRP anzubieten.  

Der konkrete Wortlaut der SEC im Rahmen der Antwort auf die damalige Anfrage könnte Ripple helfen. Zwar könnte es sich bei XRP dann immer noch um ein Wertpapier handeln, aber die SEC kommt in Erklärungsnot, warum man trotzdem den Handel damals nicht untersagte und nur ein Jahr später auf die Idee kam eine Klage gegen Ripple einzureichen.

Insgesamt zeichnete sich für Beobachter der Anhörung ab, das Ripple durchaus gute Karten hat und das Verfahren längst nicht verloren ist. Denn das war nicht der einzige Punkt, den die Anwälte von Ripple einbrachten. So argumentierte man, dass XRP eine von Ripple losgelöste Kryptowährung ist, welche von den meisten Anlegern am Sekundärmarkt erworben wurde, ohne dass diese eine entsprechende Erwartungshaltung an Ripple als Unternehmen bzw. an XRP als Wertpapier hatten.

Der Markt hatte gestern dementsprechend eine hohe Erwartungshaltung und legte schon im Vorfeld der Anhörung los. Kurzfristig erreichte XRP ein Hoch von 0,65 US-Dollar. Allerding gelang es nicht dieses Level zu halten und wenige Stunden später scheiterte man bei 0,63 US-Dollar und fiel danach auf den derzeitigen Stand von ungefähr 0,51 US-Dollar ab.

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