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Binance DEX nutzt Geoblocking

Binance Geoblocking von 29 Staaten
Screenshot: binance.org

Nachtrag:

Die Binance DEX ist über diverse Wallet Apps zu erreichen. Lediglich das Portal “binance.org” ist vom Geoblocking betroffen. Die von Binance betriebene Website stellt für viele Nutzer jedoch die erste Anlaufstelle dar. 

Bannmeile errichtet

Die erst kürzlich gestartete DEX von Binance sperrt per Geoblocking Nutzer aus 29 Nationen aus. Mit Hilfe eines VPN stellten wir die DEX selber auf die Probe und tatsächlich wurde uns der Zugang mit einer New Yorker IP-Adresse verwehrt. Die USA sind das prominenteste Ziel des Blocks, die anderen 28 Staaten dürften sich in der Liste befinden, weil sie internationalen Embargos und Beschränkungen unterliegen.

Dazu gehört beispielsweise Nordkorea oder der Iran, aber auch Syrien und Venezuela. Anhand dieser Gegenüberstellung zeigt sich, wie tiefgreifend die regulatorischen Hürden auf dem US-amerikanischen Markt sind. Denn ein Verzicht auf US-Kunden erfolgt mit Sicherheit nicht freiwillig.

Binance ist nicht alleine

Die DEX von Binance stand gleich zu ihrem Start in der Kritik, weil wesentliche Elemente der DEX zentralisiert sind. Auch das Geoblocking wird als negative Maßnahme betrachtet, die in Richtung Zentralisierung verweist. Diese Kritik erscheint allerdings als überzogen.

So hat die DEX CryptoBridge bereits Ende Februar diesen Jahres damit begonnen KYC durchzuführen. Absicht dieser Maßnahme war es US-Kunden zu identifizieren und von der Nutzung auszuschließen. Es wurde befürchtet, dass sonst US-Behörden die Server des Gateways abschalten könnten, weil man auch US-Kunden bedient.

VPN macht das Leben leichter

Wie rechtssicher solche Maßnahmen sind, müssen die Unternehmen selbst beurteilen. Denn Fakt ist, dass sich das Geoblocking sehr leicht aushebeln lässt. Es stellt kein Problem dar, sich durch einen Anbieter, der außerhalb der USA sitzt Zugriff zu verschaffen.

Letztlich ist es das gleiche Katz und Maus-Spiel, wie bei anderen Diensten auch. Ob die Exchanges nachziehen werden und irgendwann IP Adressen der VPN Anbieter bannen, wird die Zukunft zeigen müssen. Bis dahin kann das Angebot fröhlich genutzt werden.

Freedom Fries

Derweil dürften sich Verbraucher in den USA komisch vorkommen. Auf einer Liste mit dem Iran und Nordkorea zu stehen, passt so gar nicht zum Selbstbild der größten aller Demokratien. Grund zur Schadenfreude besteht hier allerdings nicht, denn der Markt ist – wie sollte es auch anders sein – einer der wichtigsten für Kryptowährungen.

Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft sinnvollere Maßnahmen ergriffen werden diesen Markt zu regulieren. Denn es besteht die Gefahr, dass sich andere Länder an dem Verhalten der US-Behörden orientieren und ebenfalls Hürden errichten, die es dann zu umgehen gilt.

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